WortBildHauer

Menschen

LebenLieben

Sonnenei und Schlange

zielen sich zusammen


treffen im Dunkel

sterben


wachsen 

bis ungeborene Träume 

zum neuen Menschen 

geworden sind

Eltern

fraglos da

für‘s


Kleine


große

Leben

Kinderseelen

so stark

so zart


mit so viel Mut

verletzlich


Liebe

unterwegs in

unverwechselbares

eignes Leben

WageJugend

erotischer Tanz

mit Engeln

des Todes


Lust

auf Versuchung

sich probieren


gewaltig lösen

vom Alten


über

Mut

zum Fall


dem freien

auf der Schwelle

noch hast du sie, 

die vielen Möglichkeiten

vom Kind zu deinem 

größer Sein zu schreiten


wirst dabei angeregt von 

Büchern, Reden, Freunden

hörst, was  dir die Alten sagen

und fragst, was sie versäumten


du hast eigne, freie Phantasie

und folgst gern deinen Träumen

bist offen auch für Abenteuer, willst

gute Chancen nicht versäumen


voll ist die Zeit – und doch:

bei allem was vorüberrauscht

brauchts Raum, in dem dein Herz

in seine stille Tiefe taucht 


denn hinter allen Stimmen

vehüllt noch in Verborgenheit

ahnst du den Anfang einer,

deiner ganz eignen Wirklichkeit


du weißt besser als die vielen,

die nach Altbekannnten streben:

es wird deine Zukunft sein, das 

von dir für dich gewählte Leben

vergessen


hommage an Demenz

so manches wird

gesprochen

gehört


das meiste ist

schon bald

vergessen


wie wichtig

war das

wirklich?


was bleibt

ist

jetzt


vollkommene

Gegenwart


sehen

hören

spüren


und 

vor allem

fühlen


wenn du

bereit bist


im hier und jetzt

bist du

für dich

sind wir

zusammen

ganz

den alten Eltern

zu groß

uns allen:

das Leben mit

seinem Sterben


zu schwer

den Alten:

Erschlaffen, Welken

Aufhören zu wagen


zu tief:

unsere Lieben

so leidvolle Wege

gehen zu sehn


zu hart:

sie am Ende einsam

an ihrem Verblühen 

leiden zu lassen


zu wichtig:

da sein

stützen, verstehen

ohne zu ändern


und selber

liebend

und echt

und leicht


zu bleiben

Thomas Dietz : Lyrik, Skulptur & Fotografie